Schwäbisches Tagblatt, 27.07.2015

Lässige Latin-Musik Radio Mundo gefiel in der Hammerschmiede

ROTTENBURG. Es wehte ein Hauch von Kuba durch die Hammerschmiede, auch wenn auf den Tischen mehr Wasser als Rum stand. Das Quartett bot mal flotte, mal melancholische Stücke aus Brasilien, Kuba und Argentinien. Auch mit eigenen Kompositionen warteten die Musiker auf. (…)

Der Bandname Radio Mundo, also „Radio Welt“, stammt von Andrej Lebedev. Der gebürtige Russe witzelte im Gespräch mit dem TAGBLATT: „Das soll kosmopolitisch klingen.“ Lebedev spielt mehrere Gitarren, unter anderem auch die Tres Cubano. „Er hat sich alles selbst draufgeschafft“ sagte Sängerin Dorothee Götz. Wieland Braunschweiger spielt Bass, singt und trommelt. Martin Romero, der ebenfalls Percussioninstrumente spielt und singt, ist der „Quoten-Kolumbianer“. (…) „Radio Mundo hat einen sehr unkonventionellen, eigenen Stil“, sagt Romero.

Mit sichtlicher Freude eröffnete die Kombo ihr Konzert mit einem brasilianischen Stück, übersetzt „Die Lilie“ – rhythmisch kompliziert und sehr percussionslastig, wie es für lateinamerikanische Grooves üblich ist. „Ohne besonderen Anspruch“ war dann auch nur der Name des folgenden Liedes aus den 70er Jahren in Brasilien. Richtig gute Stimmung kam beim kubanischen Klassiker „Hasta siempre comandante“ auf, einer Hommage an Che Guevara. Da sang der echte Kolumbianer Romero auf Spanisch und die Zuhörer klatschten begeistert mit.

Der Band gelang ein angenehmer Wechsel zwischen ruhigen, melancholischen Stücken und fetzigeren Liedern. Ohne Berührungsängste kombinierten sie Elemente aus Jazz, Funk und Klassik mit Latin. Die Zuhörer waren sichtlich angetan.